Dienstag, 20. Juli 2010

Die 10 Gebote (Hundeführung)

  1. Du sollst „Hündisch“ lernen! Energie ist die universelle Sprache des Lebens. Nütze Energie, um mit dem Hund zu kommunizieren.
    Beobachte Hunde, wie sie miteinander kommunizieren. Erlerne ihre Sprache.
    Führe ruhig und bestimmt. Beanspruche Raum, sei mächtig, fordere Respekt, aber leise.
    Bellt er an der Tür, bell nicht hinterher! Nimm dir die Tür. Deute ihm, zu gehen. Braucht’s mehr Korrektur, so stupse ihn ggf rasch mit deiner zur Klaue gekrümmten Hand (einem offenen Hundemaul ähnlich) am Hals. Greife notfalls locker zu (nicht kneifen!).
    Wenn’s sein muss und wenn du versiert bist, benutze den Alphawurf (die Alpharolle).
    Alles immer in ruhiger Gelassenheit.
  2. Du sollst die Hierarchie der Sinne bedenken! Nase – Auge – Ohr
    Die Nase führt der Hund zur Beute. Die Welt des Hundes ist Geruch!
    Das Auge zeigt ihm die Beute, wenn ihn die Nase nahe genug heran geführt hat. Es ist auf Bewegungen spezialisiert. Glaube nicht, dass ihm eine deiner Bewegungen entgeht.
    Das Ohr warnt vor Gefahr. Es schreckt auf, zum Futter führt es nicht. Denn die Beute ist ruhig.
    Nutze ruhige Gesten, um zu führen. Deine Worte versteht der Hund nicht. Er erfasst bloß den Klang und die Stimmung, die von dir ausgehen.
  3. Du sollst die Hierarchie der Bedürfnisse bedenken!
    Bewegung – Disziplin – Zuneigung
    Der Hund ist ein Raubtier, das im Rudel lebt. Er muss umherziehen, um zu überleben.
    Gezielte Bewegung ist Überleben. Das Rudel folgt dem stärksten Individuum zielgerichtet auf der Suche nach Nahrung.
    Disziplin ist Überleben. Wenn jeder tut, wozu er Lust hat, gibt’s keine Beute.
    Erst nach erfolgreichem Beutezug und Nahrungsaufnahme ist Zeit und Raum für Zuneigung, Zärtlichkeit, Fellpflege.
  4. Du sollst deinen Hund ignorieren, wenn du heim kommst! Du bist der Rudelführer.
    Es ist selbstverständlich, dass du gehst, es ist selbstverständlich, dass du kommst.
    Gehe ohne Gruß, den Hunde verabschieden sich nicht. Kommst du wieder, schweige still. Halte kurz inne und lass dich beschnuppern, ohne ihm in die Augen zu sehen. Das ist so Sitte. Dann geh erst mal deiner Beschäftigung nach. Das bringt Ruhe und Ausgeglichenheit.
  5. Du sollst täglich mit deinem Hund durch das Revier streifen!
    Der tägliche Spaziergang dient 1. zur Bindung, 2. zur Verdeutlichung deines Führungsanspruchs und 3. zur Bewegung. Und dein Hund glaubt, es dient zur Nahrungsbeschaffung. Lass ihm den Glauben. Er ist ein Hund. Dein Hund.
  6. Du sollst regelmäßig voran gehen! Der Rudelführer gibt vor, wo’s lang geht, das Rudel folgt.
    Du gibst Tempo an und Richtung vor.
    Du entscheidest, wann pausiert wird, wo geschnüffelt und gepinkelt wird. Nur beim Pausieren darf jeder tun und lassen, was er will. Wann’s weiter geht und wohin, das bestimmst du, denn du führst zum Futter.
  7. Du sollst erst füttern, nachdem ihr umher gezogen seid! Der Spaziergang steht vor dem Fressen, denn die Nahrung will gefunden sein und Hunde kennen keine Vorratshaltung.
    Wenn du deinen Hund nach einem einfachen strukturierten Spaziergang nach Hause zum Futter bringst weiß dein Hund: Mein Rudelführer ist gut. Er führt mich zum Fressen.
    Hat dich hingegen der Hund mit der Nase am Boden durch die Umgebung gezerrt, denkt er: Würde ich nicht führen, wir würden glatt verhungern. Zwinge deinen Hund nicht, diese schwere Verantwortung zu tragen.
  8. Du sollst roh füttern! Hunde können nicht kochen, und sie finden auch keinen industriell haltbar gemachten Fleisch-Gemüse-Brei, wenn sie in gesunder Natur umher ziehen. Ein rohes Huhn ist ideal, und im Abverkauf sehr preiswert. Es hat präzise die Zusammensetzung, die das Raubtier Hund benötigt (Muskelfleisch, Knochen, Innereien). Vielleicht musst du etwas Innereien zukaufen, weil die zumeist fehlen.
    Glaube nicht, was dir die Werbung weismachen will.
  9. Du sollst ruhige Unterwürfigkeit abwarten, bevor du Futter gibst! Sorge dafür, dass dein Hund abwartet, bis Du ihm sein Futter frei gibst. Nimm Dir Zeit dafür! Auf das Fressen stürzen ist unhöflich und wird im Rudel streng geahndet, denn der Rudelführer frisst zuerst. Und die Anderen in der hierarchischen Reihenfolge. Bissiger Streit um’s Futter schwächt die Überlebenschance des Rudels.
  10. Du sollst für Ruhe und Entspannung sorgen! Aufgeregt wird der Hund von selbst, denn er ist von Natur aus wachsam.
    Sorge dafür, dass Ruhe belohnt wird.
    Fordere ihn auf, sich zu setzen oder zu legen, wenn er erregt ist. Das entspannt.
    Genussmassage bei Silversterkrach desensibilisiert.

Keine Kommentare: